Gemeinschaftshaus GISI - Buxtehude

Kategorie: Gemeinschaftshaus

Status: on hold

Leistungsphasen: LPH 1-8

Auftraggeber: Stadt Buxtehude

Entwurf: Herr & Schnell Architekten

Projektbeteiligte: Sweco (Gebietsplanung), Y-LA (Landschaft),

Orange Edge (Lärmschutzwand), ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH (Tragwerk), 

Anna Gassner (Visualisierungen)

Bauweise: Massivholzbau

Fläche: 260 qm BGF

Ort: Buxtehude

Jahr: 2020 -

 

Zentral in Buxtehude gelegen, entsteht das neue circa 11 Hektar große Stadtquartier Gieselbertstraße, welches in Verbindung mit einem Bürgerbeteiligungsprozess gestaltet wurde. Die erarbeiteten Leitideen beinhalten verschiedene Gebäudetypen und Bebauungsdichten, die ein differenziertes Angebot an Wohnraum schaffen und zugleich ein abwechslungsreiches Stadtbild erzeugen. Ein wesentlicher Aspekt bei der Quartiersgestaltung bildet der großzügig und öffentlich gestaltete Freiraum entlang der Bahntrasse der auf dem Quartiersplatz mündet. Auf diesem entsteht das Gemeinschaftshaus GISI, welches dem öffentlichen Leben Räumlichkeiten zur Entfaltung zu Verfügung stellt. Das Gemeinschaftshaus ergänzt die nachbarschaftlichen Strukturen mit sozialen und kulturellen Funktionen und schafft einen gemeinschaftlichen Ort, der das Quartier für alle Bewohner zu einem lebenswerten Umfeld macht.
Ob jung oder alt, ob alleinstehend oder mit Familie, die neuen Bewohner können ganz unterschiedliche Anforderungen an das Gemeinschaftshaus haben. Ziel ist es, jedem Bewohner des neuen Stadtteils soziale, kulturelle und infrastrukturelle Funktionen in den neuen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Viel wichtiger aber als die Interessen und Aktivitäten des Einzelnen sind die Beziehungen, die untereinander geknüpft werden, und das sich daraus entwickelnde soziale Netzwerk. Gemeinschaft entsteht, wenn man gemeinsam spielt, arbeitet, unterstützt und Erfahrungen austauscht. 

 


Das Erdgeschoss des Gemeinschaftshauses ist der zentrale und öffentliche Bereich des Gebäudes und ist als Treffpunkt für alle Bewohner im Quartier zu geregelten Öffnungszeiten zugänglich. Ein Empfangstresen mit Kiosk ist Anlaufstation für Informationen über Veranstaltungen und für kleinere Speisen und Getränke. Er  ist zusätzlich von außen über eine Durchreiche im überdachten Außenbereich erreichbar. Im Erdgeschoss finden öffentliche und kulturelle Nutzungen wie beispielsweise Lesungen oder Ausstellungen statt. Die flexibel nutzbare und großzügige Fläche bietet zudem die Gelegenheit für Gespräche bei einem Kaffee oder Kartenspiel in kleiner Runde. Die gläserne, ephemere Erdgeschoss- fassade mit großzügigen Fassadenöffnungen verknüpft und erweitert die Erdgeschossflächen bis in den Außenraum. Der Treppenraum ist neben seiner Erschließungsfunktion zudem überdachter Aufenthaltsort und bietet einen Witterungsschutz.
Das Obergeschoss ergänzt die öffentliche Nutzung im Erdgeschoss durch zwei flexibel nutzbare Mehrzweckräume. Die Flächen können durch verschiedene soziale und kulturelle Veranstaltungen und Kurse genutzt werden. Nebenflächen ergänzen die Räume mit WCs und einem Lager. Der Aufzug macht das Obergeschoss für alle Besucher barrierefrei zugänglich. Das vorgelagerte Treppen- haus bietet durch die räumliche Anordnung die Möglichkeit einer vom Erdgeschoss unabhängigen und separaten Erschließung. Zudem entsteht eine großzügige Terrasse mit Blick auf den Spielplatz.

Um das Gebäude nicht nur im späteren Betrieb, sondern auch schon bei der Herstellung nachhaltig zu gestalten, ist das Gemeinschaftshaus GISI mit einer Konstruktion aus Massivholz konzipiert. Durch die CO2-Speicherfähigkeit von Holz kann das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden. Zudem werden bei der Umsetzung Cradle-2-Cradle (von der Wiege bis zur Wiege) Gesichtspunkte berücksichtigt, um große Teile des Gebäudes auch bei einem späteren Abbruch wiederverwenden zu können. Bei der Haustechnik wird ein Low-Tech-Konzept verfolgt, um schon beim Bauen möglichst viel graue Energie zu vermeiden. Bei der Umsetzung werden energiesparende Technologien wie eine LED basierte Beleuchtung, die Nutzung des quartierseigenen Fernwärmenetzes und die Photovoltaik- Anlage der Lärmschutzwand eingesetzt. 
Ergänzt wird das Konzept durch die Reduzierung von Technik wie einer zentralen Warmwasser-versorgung oder einem aktiven Lüftungssystem. Durch eine flexible Bespielbarkeit der Räume und die einfach und klar aufgebaute Konstruktion ist das Gebäude auch hinsichtlich einer längerfristigen Betrachtung nutzungsneutral konzipiert und für die Zukunft gerüstet.

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